Wer wir sind
Unser Verein möchte die Faszination für die Deutschschweizer Mundarten, aber auch das Wissen über diese vermitteln und fördern. Dabei legt er einen speziellen Fokus auf den Zürcher Dialekt in seinen vielfältigen Ausprägungen und Gebrauchsformen, von der Alltagssprache über Spoken-Word-Kunst bis zur Belletristik. Wir widmen dem Themenfeld mehrere öffentliche Anlässe pro Jahr, aber auch diverse andere Aktivitäten und Angebote:
- Wir organisieren Kurse für Zürichdeutsch.
- Wir unterhalten die Sprachstelle des Vereins Schweizerdeutsch für Fragen aller Art zum Zürichdeutschen und zu anderen schweizerdeutschen Dialekten.
- Wir halten für Sie Empfehlungen zur korrekten Schreibung des Zürichdeutschen bereit.
- Wir bieten jeweils im Winterhalbjahr sechs bis acht Veranstaltungen an: eine Exkursion zu einem mundartlichen/volkskundlichen Thema, Fachreferate und Spokenword-Kunst zu Dialektologiethemen und Lesungen von Mundartliteratur.
- Wir haben eine Literaturliste zusammengestellt mit Wörterbüchern, Lehrmitteln und weitere Publikationen zu Sprache und Dialekt.
Wir freuen uns über Ihr Interesse, über Anregungen und andere Rückmeldungen. Und wenn Sie unsere Arbeit als neues Vereinsmitglied unterstützen und begleiten möchten, sind Sie ganz besonders willkommen.
Geschichte
1938 wurde der Verein Schweizerdeutsch unter dem Namen Bund Schwyzertütsch gegründet und kurz darauf als einer der Zweigvereine die Gruppe Züri mit der Gründungsversammlung vom 8. November 1938. Auf die Gefährdung der schweizerdeutschen Dialekte war schon vorher verschiedentlich hingewiesen worden, richtig bewusst wurde sie durch die Expansion des nationalsozialistischen Deutschlands und insbesondere durch den Anschluss Österreichs (März 1938). Damit erhielt die Pflege unserer Eigenart und unserer Dialekte eine eminent politische Bedeutung; es ging nicht mehr nur um die Bewahrung unserer Mundarten und unserer Kultur, sondern um die Bewahrung unserer Selbständigkeit.
Es gab zwei verschiedene Ansätze: Emil Baer schlug 1935 vor, aus den schweizerdeutschen Dialekten eine alemannische Hochsprache zu schaffen und sich dadurch von deutscher Sprache und Kultur abzusondern. Demgegenüber vertraten Dr. Adolf Guggenbühl, der Leiter des Schweizer-Spiegel-Verlags, und Prof. Eugen Dieth, Universität Zürich, die Auffassung «die deutsche Hochsprache sei trotz der Ungunst der Zeit unbedingt beizubehalten, dazu sei die Mundart als solche aufzuwerten und es seien die Dialekte gerade in ihrer Vielfalt und Eigenart zu fördern» (50 Jahre Bund Schwyzertütsch, Rud. Trüb, 1968), und sie gründeten mit Gesinnungsfreunden den Bund Schwyzertütsch. Und weil eine Sprache auch geschrieben werden können soll, gab Eugen Dieth das Büchlein «Schwyzertütschi Dialäktschrift» heraus, das bis heute die Grundlage für unsere Dialektschreibweise bildet.
Die Gruppe Züri hatte zu Beginn die ansehnliche Zahl von 240 Mitgliedern; schwieriger war es, einen Präsidenten zu finden, da sich die Zürcher Initianten bereits im Dachverein, dem Bund Schwyzertütsch, engagiert hatten. Darum wurden die Zweigvereine in Luzern und Zug vor dem Zürcher Pendant gegründet.
Dank verantwortungsvoller Präsidenten und einer Präsidentin verlief die Geschichte der Gruppe Zürich des Vereins Schweizerdeutsch ruhig, aber stetig; seit Jahren treffen sich Mitglieder und Gäste im Winterhalbjahr zu einem Halbdutzend Vorträgen und zuvor zu einem Herbstausflug.
Am Jahresbott (Generalversammlung) 2020 erfolgte die Namensänderung von Gruppe Zürich zu Verein Züritüütsch.
Die Gruppe Zürich geführt haben:
1938 - 1942 | Dr. iur. Roland Bühler |
1942 - 1951 | Prof. Dr. Albert Weber |
1951 - 1956 | Rudolf Hägni |
1956 - 1957 | a.i. Dr. A. H. Sieber |
1957 - 1965 | Prof. Dr. J. M. Bächtold |
1965 - 1974 | Werner Morf |
1974 - 2007 | Dr. phil. Jürg Bleiker |
2007 - 2010 | Dr. phil. Gabriele Bruckmann |
2010 - 2019 | Dr. phil. Heinz Gallmann |
2019 - 2020 | a.i. Thomas Ziegler |
2020 - | lic. phil. Urs Bühler |